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Das Menschsein

Es gibt immer etwas, worauf wir stolz sein können und anderes, was uns beschämt. Es gibt nicht "nur gut" oder "nur schlecht", unser Menschsein umfasst so viele Regungen, Gedanken und Gefühle. Wenn wir nun alle Stürme und Winde, alle Hochs und Tiefs so annehmen wie sie kommen und ihnen mit unserer ruhigen Gelassenheit die Eisspitze nehmen, so werden wir sicher reifen und wachsen.

Ein Mensch muss sich unbedingt so annehmen, wie er gerade ist, wenn er das wunderbare Gefühl inneren Friedens kennenlernen will. Ihr Lieben, dieses sich-selbst-akzeptieren, sich-selbst-lieben sollte bedingungslos und vollkommen sein und nicht nur einige Teile der Person betreffen.

Wir sind nicht mehr oder weniger als der Mensch, der wir im Augenblick sind.

Jede weiss, dass wir uns ständig neu entfalten, also uns in einem Prozess der Entwicklung befinden! Entwicklung heißt, frei werden von Verwicklungen! Was immer wir gesagt, getan, gedacht haben, prägt und bereichert unsere Lebenserfahrung und berührt auch immer das Leben anderer! Welches Gefühl es wohl wäre, wie eine Schlange die Haut abzustreifen?

Das Unwohlsein – oder besser gesagt – das Kribbeln im Bauch, welches wir alle empfinden, wenn wir an der Schwelle zu etwas Neuem stehen, lässt sich vielleicht mit diesem Gefühl vergleichen.

Tatsächlich hat jede neue Phase im Leben einen schwierigen Anfang. Oftmals verunsichert die Veränderung so stark, dass wir den Blick für den Menschen verlieren, der wir im Begriff sind zu werden. Haben wir uns jemals ausgedacht, eine Larve zu sein und uns plötzlich in ein Flügeltier zu verwandeln?

Ich bin sicher, Phasen der Traurigkeit oder Depression können wir besser durchstehen, wenn wir uns klar machen, dass ständig ein neuer Lebensabschnitt vor uns liegt, in dessen Verlauf wir unser altes Ich so weit hinter uns lassen, wie die Libelle ihre Puppe.

Mit zunehmender Erfahrung kommen wir alle zu der Erkenntnis, dass Wachstum immer mit einem gewissen Schmerz verbunden ist. Doch diesen Schmerz können wir ertragen, wenn wir uns bewusst machen, dass wir gerade dabei sind, eine neue Seite im Leben aufzuschlagen – unser Menschsein neu zu formen.

Unsere Seele trägt wie unser Körper das Geheimnis von Wandel und Wachstum in sich. Das Leben selbst bietet uns allen unentwegt die Möglichkeit, das zu erreichen, wonach wir uns sehnen.

Nur der erste Schritt ist schwer. Jedes Mal, wenn wir spüren, dass wir unserem Menschsein eine neue Richtung geben könnten, liegt darin gleichzeitig die Chance neuen Wachstums.

Manchmal ist der erste Schritt der schwerste – ein andermal tun wir ihn fast unbemerkt, durch einen Traum inspiriert oder durch ein Gespräch angeregt. Manchmal besteht der Reifungsprozess gerade darin, etwas bewusst nicht zu tun. Wie immer wir uns entscheiden, in allem liegt die Herausforderung zu wachsen wie ein Baum und doch Mensch zu sein.

Ihr lieben Menschen-Frauen – Stürme lassen die Bäume tief wurzeln, so gibt auch jeder Sturm in uns, uns die Möglichkeit, sich fest zu verankern im freudvollen Sein. Mit einigem Geschick können wir uns aus den Steinen, die uns manchmal in den Weg gelegt werden, eine Treppe bauen, die zum Glücklichsein führt.

Es gibt eine Reihe von "Glücksräubern", sich mit anderen messen und vergleichen sind zwei davon.

Möge das Leben uns lehren, uns selbst ein guter Freund zu sein!