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Herakles: Heil- und Orakelgott

Herakles wurde in Theben geboren, sein sterblicher Vater war Amphitryon, seine Mutter Alkeme. Sein wirklicher Vater war jedoch Zeus, der während der Abwesenheit von Amphitryon in dessen Haut schlüpfte und sich mit Alkeme vereinigte. Vor der Götter­ver­samm­lung und vor Hera verteidigte sich Zeus später damit, dass die Vereinigung notwendig war, um einen Helden zu zeugen. Außerdem soll laut Zeus der Name Herakles in etwa „Heras Ruhm” bedeuten. Damit wollte er Hera trösten, aber sie akzeptierte das nicht.

Herakles hatte einen Zwillingsbruder, Iphikles. Alkeme soll nach der Liebesnacht mit Zeus am nächsten Abend einen zweiten Sohn von Amphitryon empfangen haben. Welcher von beiden der Sohn des Zeus war, konnte man zunächst nicht sagen.

Die Göttin Hera war sehr zornig auf den kleinen Herakles. Als dieser 8 Monate alt war schicke Hera eines Abends zwei riesige Schlange zu den Zwillingen. Iphikles begann zu weinen während Herakles mit jeder Hand eine Schlange packte und erwürgte. Damit bewies er seine göttliche Herkunft.

Als Jugendlicher war Herakles stark, wild und ungehorsam. Mit 18 verbrachte er seine nächste Heldentat. Es gelang ihm einen wilden Löwen zu töten, was niemand geschafft hatte.

In den folgenden Jahren breitete sich der Ruhm des Herakles aus. Niemand konnte ihm an Kraft oder Mut das Wasser reichen. Es wird übermittelt, dass er die Stadt Theben von Steuern befreite, indem er den Steuereintreibern auflauerte und ihnen die Nasen und Ohren abschnitt. Der König von Theben, Kreon gab ihm als Dank seine Tochter Megara zur Frau.

Herakles liebte Megara und sie liebte ihn. Sie bekamen drei Söhne. Herakles lebte einige Jahre in Ruhe und Frieden. Er war glücklich.

Hera blickte auf ihn herunter und missgönnte ihm sein Glück. Sie schickte ihm den Wahnsinn. Er sah seine Frau und seine Kinder an und sah die Kinder nur noch als Hyänen und seine Frau als Löwin. Er stürzte sich auf sie und erschlug sie. Dann wollte er sich selbst töten. Doch zuvor fragte er das Orakel in Delphi um Rat. Das Orakel sagte, dass er nach Argos gehen und zwölf Jahre dem dummen, kleinkarierten und geizigen König Eurystheus dienen müsse, um den Mord an Megara und seinen Kindern zu sühnen. Auf Befehl des Eurystheus vollbrachte Herakles seine Heldentaten.

Am Bekanntesten sind folgenden zwölf Heldentaten, hier nur stichwortartig dargestellt:

  • Er erwürgte den Löwen von Nemea, der übernatürlich war und bis dahin unbesiegbar.
  • Er vernichtete das Ungeheuer von Lerna mit seinen 100 Schlangenköpfen.
  • Er brachte die weiße Hirschkuh mit den goldenen Hörnern lebendig nach Mykene.
  • Er fing und trug den Erymanthischen Eber, ein grausames Wildschwein, nach Mykene.
  • Er tötete die Stymphalischen Vögel mit die Federn aus Stahl, die ihnen als Pfeile dienten.
  • Er säuberte die Ställe des Augias in einem Tag; er leitete Flüsse durch Maueröffnungen.
  • Er bändigte die menschenfessenden Pferde des Diomedes und brachte sie nach Mykene.
  • Er ritt auf dem Rücken des kretischen Stiers durch das Meer nach Argos.
  • Er holte den wunderbaren Gürtel von Hippolyte für Admete, der Tochter des Eurystheus.
  • Er raubte die Rinder des Geryoneus und brachte sie nach Mykene.
  • Er holte die goldenen Äpfel der Hesperiden, obwohl das eine Gotteslästerung war.
  • Er holte den Hund Kerberos aus dem Hades; Herakles bezwang den Hund ohne Waffen.

Das irdische Ende von Herakles war grausam. Er legte ein Gewand an, das bei einem seiner Abenteuer heimlich vergiftet wurde. Dieses Gewand zerfetzte ihm unter unbeschreiblichen Schmerzen die Haut. Letztendlich ging er auf den Berg Oitos und wollte sich auf einem Scheiterhaufen verbrennen lassen. Zunächst war niemand bereit ihn zu erlösen. Schließlich bekam er seinen Bogen mit in Gift eingetauchten Pfeilen und der Scheiterhaufen wurde angezündet. Als die Flammen aufloderten wurde Herakles unter Blitz und Donner auf einer Wolke in den Himmel getragen. Er wurde unsterblich und in den Olymp aufgenommen.